Hintergründe

Informationen für Lehrpersonen, Berufsbildnerinnen und Berufsbildner
sowie Schulsozialarbeitende und Schulleitende


Die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass Sie bei Ihrer beruflichen Tätigkeit mit Kindern, Jugendlichen oder jungen Erwachsenen in Kontakt kommen, die an einem problematischen Essverhalten oder an einer Essstörung leiden. Manche Betroffene fallen durch ihre körperlichen Merkmale auf (extrem dünn oder stark übergewichtig). Andere sind äusserlich eher unauffällig, geben aber durch ihr Sozialverhalten oder ihre psychische Verfassung Anlass zu Fragen. Was ist «noch normal», was nicht? Wann müssen Sie handeln? Und was genau ist Ihre Aufgabe, wenn Sie mit dieser Situation konfrontiert sind?

Problematisches Essverhalten und Essstörungen können vorübergehende Phasen sein. Sie können aber auch Zeichen schwerer psychischer Erkrankung sein und gravierende Folgen für die körperliche Gesundheit haben. Der Übergang ist fliessend, und wo eine betroffene Person steht, ist von aussen schwierig zu erkennen. Als Bezugs- und Vertrauensperson haben Sie weder eine beraterische noch eine therapeutische Funktion. Hingegen haben Sie die Möglichkeit, mit den (möglicherweise) von einer Essstörung betroffenen jungen Menschen zu sprechen und sie zu ermutigen, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen.

Für jede Form von Essstörung gilt: Je früher sie erkannt und behandelt wird, desto besser sind die Heilungsschancen. Insbesondere bei offensichtlicher starker Gewichtsabnahme darf professionelle Hilfe nicht lange auf sich warten lassen. Ihre Intervention kann für die spätere Gesundheit der Betroffenen also entscheidend sein.

Darüber hinaus können Sie präventiv wirken: Fördern Sie Schutzfaktoren wie zum Beispiel Selbstvertrauen oder einen kompetenten Umgang mit Gefühlen. Sprechen Sie das Thema Ernährung ausdrücklich an.

Anlaufstellen und konkrete Hinweise zur Prävention finden Sie unter Beratung und Materialien.