Kein Schutzfaktor allein kann jemanden davor bewahren, eine Essstörung zu entwickeln. Je mehr schützende Faktoren aber da sind, desto kleiner ist die Wahrscheinlichkeit, an einer Essstörung zu erkranken.
Schützend gegen Essstörungen wirkt zum Beispiel, wenn jemand:
- viel Selbstvertrauen hat und zum Beispiel auch mal „Nein“ sagt
- Gefühle zulässt und seine Bedürfnisse ernst nimmt
- mit Konflikten und Problemen konstruktiv umgehen kann und sie nicht einfach verdrängt
- seine Fähigkeiten realistisch einschätzen kann und seine persönlichen Grenzen akzeptiert
Auch das nächste Umfeld kann dazu beitragen, dass Essstörungen sich nicht entwickeln können, wenn jemand zum Beispiel…
- spürt, dass er/sie von seiner Familie geliebt und unterstützt wird und ehrliche Anerkennung erhält
- Freundinnen und Freunde hat, die ihn/sie bei Problemen unterstützen
- mit positiven Vorbildern aufgewachsen ist, was den Umgang mit Gefühlen, Konflikten und dem eigenen Körper betrifft
Auch der Umgang mit Normen und Werten der Gesellschaft spielt eine Rolle, wenn es darum geht, Essstörungen zu verhindern. Schützend wirkt, wenn jemand …
- das heutige Schönheitsideal kritisch hinterfragt
- sich nicht in irgendeine Rolle drängen lässt, auch wenn der gesellschaftliche Druck vielleicht hoch ist
Im Umgang mit Essen und Trinken kann schliesslich auch schützend sein, wenn jemand gelernt hat:
- Mahlzeiten zu geniessen und auf die Signale des Körpers für Hunger und Sättigung zu hören
- dass Essen auch eine soziale Angelegenheit ist, weil man sich dabei z.B. mit Freundinnen und Freunden oder mit der Familie austauschen kann
Literatur
Gemeinsam die Magersucht besiegen
Treasure, Janet
Ein Leitfaden für Betroffene, Freunde und Angehörige.
Sehr praktisches Handbuch für Eltern von Patientinnen, geschrieben von einer Vollblutpraktikerin.
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